FAQs

Häufig gestellte Fragen

Teil 1: Material & Technologie

 

Q: Was ist Flexylon™?
A: Flexylon™ ist eine einzigartige Zusammensetzung eines synthetischen Hochleistungspolymers, genannt „SBC“, welches dieselben physischen Eigenschaften wie Naturkautschuklatex besitzt, jedoch ohne die Nachteile von Latex Proteinen und chemischen Akzeleratoren.

Q: Was bedeutet SBC?
A: SBC ist die Abkürzung für Styrenic-Block-Copolymer. Diese stellen ein breites Spektrum von synthetischen Hochleistungselastomeren dar, welche ohne chemische Vulkanisation elastische Schichten bilden können.

Q: Wofür werden SBC noch verwendet?
A: SBC sind weit verbreitet und werden in vielen Bereichen genutzt, in denen Flexibilität und hohe Belastbarkeit gefordert sind, wie zum Beispiel in der Raumfahrt, der Automobilindustrie, der Lebensmittelindustrie oder in der Medizin. Anwendungsbereiche sind beispielswese druckempfindliche Klebstoffe, Dehnfolien, Dichtstoffe oder Beschichtungen.

Q: Was sind die Hauptvorteile von Flexylon™ im Vergleich zu anderen Materialien?
A: Flexylon™ ist eine extra-reine und extra-sanfte Alternative sowohl zu Naturkautschuklatex als auch zu synthetischem Latex. Es beinhaltet weder Proteine, welche im Naturkautschuklatex vorkommen, noch chemische Zusatzstoffe, wie Akzeleratoren oder Verarbeitungsharze. Dies mindert in erster Linie stark die Hydration und das Schwitzen während der Anwendung. Darüber hinaus ist es mit Flexylon™ erstmals möglich Handschuhe mit einem AQL von 0,1 zu produzieren, was bedeutet, dass Anwender keine Pinholes befürchten müssen.

Q: Was ist die „Molekulare Schichttechnologie?
A: Molekulare Schichttechnologie (MST) ist auf dem aktuellsten Stand der Technik und beruht auf dem Konzept der molekularen Schichtenablagerung. Hierbei entsteht eine sehr feine und gleichmäßig dünne Schicht. Mit MST können in Schichtbauweise hochqualitative Stoffe mit einer Dicke im Nanobereich produziert werden. Die Filmdicke kann exakt angepasst werden und auch komplexe 3-dimensionale Strukturen können geformt werden. Das Material ist frei von kleinsten Löchern, dicht und gleichmäßig.

Q: Worin besteht der Unterschied zwischen Molekularer Schichttechnologie und dem Konventionellen Herstellungsprozess von Latex?
A: Der wesentliche Unterschied besteht in den Barriere-Eigenschaften und der strukturellen Unversehrtheit. Schichten aus Latex erreichen keine homogene Struktur und weisen intrinsische Mikroporosität auf. Der Grund hierfür liegt in dem verwendeten Rohmaterial Latex (es besteht hierbei kein Unterschied ob Naturkautschuklatex oder synthetisches Latex verwendet wird), welches in Wasser eine Dispersion von Polymermikropartikeln ist. Eine heterogene Dispersion in eine homogene Schicht umzuformen ist nicht ohne Mängel möglich. Vor allem die Barriereeigenschaften verschlechtern sich stark, wenn das Material mit Wasser oder anderen Flüssigkeiten in Kontakt kommt. Im Gegensatz dazu kann mit molekularer Schichttechnologie ein hochqualitatives Material ohne Porosität und ohne Flüssigkeitsempfindlichkeit hergestellt werden.

Q: Ist Flexylon™ „reiner“ als das Material von anderen Handschuhen?
A: Flexylon™ beinhaltet keine Chemikalien, wie sie bei der konventionellen Handschuhproduktion verwendet werden, und keine Naturkautschukproteine. Somit kann definitiv gesagt werden, dass Flexylon™ „reiner“ ist.

Q: Ist Flexylon™ resistent gegen Knochenzement?
A: Flexylon™ besteht aus SBC, einem Hochleistungsblockpolymer, und kann ohne Vulkanisation in elastische Schichten geformt werden. Diese Mechanismen nennt man „supramolekulare Chemie“ und sie sind reguliert durch die Zusammensetzung des Copolymers und der Natur des Polystyrolsements, welches starre Mikrodomänen bildet. Diese Filme können eine potenzielle Schwäche sein, wenn sie organischen Lösungsmitteln mit niedriger Polarität ausgesetzt werden, wie ungehärtetem Knochenzement.
Für Operationspersonal, welches an der Vorbereitung und der Verwendung von aggressiven Chemikalien, Knochenzement oder organischen Lösungsmitteln beteiligt ist, wird Double-Gloving empfohlen. Es wird geraten den geeigneten Handschuhtyp entsprechend den Gebrauchsanweisungen der Hersteller der Chemikalien auszuwählen.

Q: Was ist „Ausblühen“ bei Handschuhen?
A: Eine Blüte ist definiert als eine dünne Schicht auf der Oberfläche eines Gummiartikels aus den Chemikalien, die entweder vor der Vulkanisierung hinzugefügt werden oder während des Prozesses erzeugt werden, was zu einer Migration der Chemikalie aus dem Kern des Materials an die Oberfläche des Artikels führt.
Organische Moleküle wie Akzeleratoren oder andere Heilmittel haben eine begrenzte, aber merkliche Löslichkeit in den Elastomeren. Wenn diese organischen Moleküle in einer Konzentration vorliegen, die größer ist als ihre Löslichkeit bei Lagertemperatur, dann werden sie abgestoßen und diffundieren langsam innerhalb des Handschuhpolymernetzwerks zur Oberfläche. Dies könnte bei Akzeleratoren eintreten. Erhöhte Konzentrationen von Akzeleratoren an der Oberfläche des Handschuhs stellen ein größeres Risiko für Hautsensibilisierung.

Q: Sind die Finessis® Handschuhe mit der REACH-Richtlinie konform?
A: REACH (Regulierung, Evaluation, Autorisierung von Chemikalien) ist eine EU-Verordnung, welche zum 1. Juni 2007 in Kraft getreten ist, mit dem Ziel die Gesundheit der Bevölkerung und die Umwelt vor schädlichen Chemikalien zu schützen. REACH beschränkt die meisten schädlichen Chemikalien.
Finessis® besteht zum größten Teil aus SBC, einem “inerten Polymer” und enthält keine so genannten “besonders besorgniserregende Stoffe mit einer Konzentration von mehr als 0,1%” gemäß der Definition der ECHA.
Insbesondere erfüllt Finessis® die REACH-Anforderungen in Bezug auf polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK).

Q: Sind die Finessis® Handschuhe mit Proposition 65 konform?
A: Proposition 65, offiziell als Safe Drinking Water and Toxic Enforcement Act von 1986 bekannt, wurde im November 1986 durch ein Bürgerbegehren verabschiedet. Diese Proposition schützt die Quellen des kalifornischen Trinkwassers vor Kontamination mit Chemikalien, von denen bekannt ist, dass sie Krebs, Geburtsfehler oder andere reproduktive Schäden hervorrufen können und fordert Unternehmen auf, die Einwohner Kaliforniens über die Belastung durch solche Chemikalien zu informieren.
Proposition 65 erfordert, dass der Staat eine Liste von Chemikalien pflegt und aktualisiert, von denen bekannt ist, dass sie Krebs oder Reproduktionstoxizität verursachen.
Die Finessis®-Handschuhe enthalten keine in der Proposition 65 aufgeführten Stoffe.

Teil 2: Produkt & Funktionen des Handschuhs

 

Q: Welche Faktoren können die Barrierewirkung von Handschuhen beeinflussen?
A: Die Zusammensetzung der Handschuhe, der Herstellungsprozss, die Lagerbedingungen und die Pflege durch den Anwender können alle die Barrierewirkung der Handschuhe beeinflussen. Grundsätzlich haben alle Handschuhe aus Latex eine intrinsische Mikroporosität, die sie empfindlich gegen Feuchtigkeit macht, was zu einem rapiden Abbau ihrer Barrierefunktion führt. Die Verschlechterung der Eigenschaften der Handschuhe wurde mit Hitze, hoher Luftfeuchtigkeit, Ölen, Handlotionen, inkompatiblen Chemikalien, UV-Licht, Sonnenlicht, Leuchtstofflampen, Röntgengeräten und anderen ozonerzeugenden Quellen wie elektrischen Generatoren in Verbindung gebracht.

Q: Was sind die häufigsten Handprobleme im Zusammenhang mit der Verwendung von Handschuhen?
A: Handschuhassoziierte Reaktionen sind häufig. Es gibt 3 Arten von Reaktionen: Reizung, die eine nicht allergische Reaktion ist, und zwei allergische Reaktionen: eine Typ-I-Überempfindlichkeit im Zusammenhang mit Naturkautschuklatexproteinallergenen und eine Typ IV-Überempfindlichkeit im Zusammenhang mit Chemikalien.

Q: Wie häufig kommt eine Typ IV-Überempfindlichkeit vor?
A: Hunderte Substanzen wurden als Kontaktsensibilisatoren oder chemische Allergene identifiziert. Einige können in Handschuhen gefunden werden: Allergische Reaktionen des Typs IV können auf Chemikalien zurückzuführen sein, die bei der Herstellung von Handschuhen hinzugefügt werden, hauptsächlich chemische Beschleuniger (Thiruams, Thiazole, Carbamate, Guanidin), aber auch Verarbeitungsharze. Verzögerte allergische Reaktionen aufgrund von Handschuhen bleiben häufig. Synthetische Polyisopren-Handschuhe wurden mit einem erhöhten Risiko für Typ-IV-Allergien in Verbindung gebracht.

Q: Was ist „Mikro-Porosität“ und wie beeinträchtigt dies die Barrierewirkung der Handschuhe?
A: Gegenwärtige Operationshandschuhe werden alle ausgehend von Dispersionen von Mikropartikeln von Polymer in Wasser, genannt Latex, hergestellt. Die Mikroporosität im Kautschukfilm wird dem Versagen aller Latexteilchen zugeschrieben, die einen typischen Handschuh bilden, um vollständig miteinander zu verschmelzen. Native Proteine, Tenside und Chemikalien, die im Herstellungsprozess verwendet werden, stehen im Verdacht, die Koaleszenz zu behindern. Bei Kontakt mit Wasser kommt es zu einem sogenannten Hydratationsprozess, der zu einer raschen Abnahme der Barrierewirkung der Schichten führt.
Flexylon™ wird mit Hilfe der Molekularen Schichttechnologie hergestellt, bei der die Hydratation kein Problem darstellt.

Q: Was ist 'Hydration' und wie wirkt sich dies auf Handschuheigenschaften aus?
A: Hydration kann als Absorption von Wasser in den Latexfilm definiert werden. Alle Folien auf Latexbasis weisen eine intrinsische Mikroporosität auf und enthalten beträchtliche Mengen an Chemikalienrückständen, wie Tenside, die Wasser „einfangen”, wenn der Film Blut, Körperflüssigkeiten und Schweiß im Inneren des Handschuhs ausgesetzt wird. Wasser diffundiert durch die Kanäle und die Hydratation verringert die Impedanz (oder den elektrischen Widerstand) von Handschuhen sowie seine mechanischen Eigenschaften erheblich.
Flexylon™ wird mit Hilfe der Molekularen Schichttechnologie ohne Verwendung von Chemikalien und Tensiden verarbeitet. Daher wird Flexylon™ nicht von der Hydratation beeinflusst.

Q: Wie ist die mechanische Leistung von Flexylon ™ im Vergleich zu anderen Handschuhmaterialien?
A: Flexylon™ Handschuhe wurden gemäß internationalen Standards für chirurgische Handschuhe wie EN455-Serien sowie gemäß den Normen für persönliche Ausrüstungen (EN374-Serie) bewertet.
Test umfassen mechanische Widerstandsfähigkeit, Reißfestigkeit, chemische Beständigkeit, Chemotherapeutika, Biokompatibilität. Flexylon™ bietet zum Beispiel die gleichen Eigenschaften wie Polyisopren-Handschuhe.

Q: Flexylon ™ ist ein synthetischer Kautschuk, ist es ein ähnliches Polymermaterial wie Polyisopren?
A: Beide Materialien weisen einen sehr guten Tragekomfort auf, aber die „Chemie” und die Transformationsprozesse dieser Materialien sind unterschiedlich.
Die sehr guten Eigenschaften des Finessis®-Handschuhs beruhen wesentlich auf dem Material selbst und dem Umwandlungsprozess mit dem aus diesem Material ein Handschuh gefertigt wird.
Flexylon™ bietet gegenüber Polyisopren folgende Vorteile:
1. Keine Beschleuniger, keine Verarbeitungsharze
2. Keine Mikroporosität und daher keine Hydratation.

Q: Empfehlen Sie „Double-Gloving“ mit dem Finessis Zero™?
A: Ja. Die Finessis®-Serie wurde für „Double-Gloving“ entwickelt, sprich dafür, dass zwei Paar Handschuhe übereinander getragen werden, um die Sicherheit für den Anwender zu erhöhen. Finessis Corium® wurde speziell für die Verwendung als Unterhandschuh entwickelt, aber Finessis Zero® kann auch als Unterhandschuh oder als einziger Handschuh verwendet werden.

Q: Flexylon™ ist ein synthetisches Material. Führt dies zu erhöhter Schweißabsonderung bei längeren Operationen?
A: Schweiß ist ein komplexer Prozess und viele Parameter können ihn beeinflussen. Bislang gibt es keine spezifischen Beschwerden über Schweiß, wenn Handschuhe von Finessis® verwendet werden. Flexylon™ ist weicher als andere Handschuhe, es kann somit dazu beitragen, die Kraft und die Belastung auf die Haut zu minimieren.

Q: Warum färben sich einige Handschuhe beim Anziehen braun?
A: Die Verfärbung der Handschuhe beruht auf der Reaktion zwischen chemischen Rückständen und saurem Schweiß. Dies ist eine Möglichkeit, die Chemikalien an den Handschuhen zu „sehen”.
Flexylon™ Handschuhe reagieren nicht, da das Material keine chemischen Rückstände enthält.

Q: Wie effizient ist die Infektionsprävention eines herkömmlichen Handschuhs im Falle eines Austretens von Blut, verursacht durch einen Unfall mit einem scharfen Gegenstand?
A: Handschuhe sind sehr dünne Membranen, die dem Eindringen von scharfen Gegenständen (Nadeln, Skalpell, Knochenfragmenten, …) nicht standhalten können.
Das Anlegen von zwei Paar Handschuhen ermöglicht einen besseren Schutz des Innenhandschuhs und reduziert das Risiko einer Beschädigung um etwa zwei Drittel. Die Verwendung eines farbigen Innenhandschuhs ermöglicht eine bessere Identifikation von Schäden am äußeren Handschuh. Aber erhöhte Aufmerksamkeit sollte immer vorherrschen: Eine Studie zeigte, dass die beiden Handschuhe in fast 50% der Fälle an demselben Ort mikro-punktiert werden, was darauf hindeutet, dass Flüssigkeiten dort durchdringen können.
Einige Punktionsgegenstände können aufgrund der elastischen Eigenschaften des Handschuhs einen partiellen Wischeffekt durch einen mechanischen Verengungsprozess auslösen, der dazu beitragen kann, die übertragene Blutmenge zu reduzieren. Das Wischen ist jedoch ein komplexer Prozess, der von verschiedenen Parametern wie Geometrie, Form, Porosität des durchdringenden scharfen Objekts sowie von Handschuhmaterial, Dicke und Spannung abhängt. Während das Wischen für Nahtnadeln
funktioniert, kann es bei vielen anderen Objekten mit einer komplexeren Geometrie und Form als soliden zylindrischen Rohren nicht funktionieren, wie zum Beispiel bei Skalpellen, Instrumenten sowie allen Objekten mit Hohlraum (Hohlnadeln) oder Porosität (Knochenfragmente). Dies ermöglicht es dem scharfen Gegenstand die volle Belastung an Verunreinigung zu übertragen, wodurch ein viel größeres Risiko für die Übertragung von Infektionen besteht.

Q: Empfehlen Sie einen Handschuhwechsel nach 2 Stunden bei Verwendung von Finessis Zero® oder Finessis Corium®?
A: Bei allen chirurgischen Handschuhen handelt es sich um dünne Elastomer-Membranen (nur 0,2 mm), die anfällig für Risse und Perforationen sind, da sie physischen Belastungen wie Verdrehen, Ziehen, Dehnen und Körperflüssigkeiten und Chemikalien ausgesetzt sind. Außerdem können Handschuhaußenoberflächen durch den Kontakt mit infizierten Oberflächen oder Organen mit Bakterien kontaminiert werden. Herkömmliche Handschuhe haben eine intrinsische Mikroporosität und sind empfindlich gegenüber Hydratation, was zu einer starken Verringerung der Barriereeigenschaft führt.
Aus diesen Gründen müssen die chirurgischen Handschuhe regelmäßig gewechselt werden, mindestens alle 60-120 Minuten. Sie müssen auch ausgewechselt werden, wenn ein sichtbarer Schaden festgestellt wird oder wenn der Operationsverlauf eine aseptische Barriere erfordert.
Auf Flexylon™ -basierte Handschuhe wie Finessis Zero®, Corium® oder Aegis® sind nicht empfindlich gegen Feuchtigkeit und daher wird erwartet, dass sich diese Handschuhe länger verwenden lassen. Die Finessis®-Handschuhe werden jedoch durch Abrieb oder Mikro-Punktion wie alle anderen Handschuhe beschädigt, weshalb es empfohlen wird, die gleichen Richtlinien bezüglich der Häufigkeit der Veränderungen einzuhalten, wie bei jedem anderen Operationshandschuh.

Teil 3: Finessis und Wettbewerber

 

Q: Wie verhält sich Finessis Zero® und Corium® im Vergleich zu Polyisopren?
A: Wie Polyisoprene sind Finessis Zero® und Finessis Corium® sehr weich und angenehm zu tragen. Es sind synthetische OP-Handschuhe, die entwickelt wurden, um ein Höchstmaß an Komfort und Sicherheit zu bieten.
Dank der einzigartigen Kombination aus einem Premium-Material (Flexylon™) und einer hochmodernen Fertigungstechnologie (Molekulare Schichttechnologie) bieten die Finessis Zero® und Corium® OP-Handschuhe das beste Leistungsniveau aller Handschuhe auf dem Markt hinsichtlich Barriereeigenschaften (AQL = 0,1). Während alle Polyisopren-Handschuhe verschiedene Chemikalien enthalten (Beschleuniger, Bindeharze), enthalten Finessis®-Handschuhe keine.

Q: Wie ist die Griffigkeit von Finessis® Handschuhen?
A: Die Griffigkeit ist ein wichtiges Kriterium, das die Fähigkeit charakterisiert, Druck mit der Hand, den Fingern oder beiden auszuüben, der erforderlich ist, um ein Gerät oder ein Instrument zu halten.
Dies ist ein wichtiger Parameter, der die Praktikabilität des Handschuhs während des Gebrauchs beeinträchtigt. Die Griffigkeit hängt von einigen Eigenschaften, wie Härte und Oberflächenrauheit der Schicht ab, die sich in der Nähe der äußeren Oberfläche befindet.
Wenn der Handschuh trocken ist, ist Finessis Zero® als ein Handschuh mit mittel bis hohem Grip eingestuft, während Finessis Corium® eher als Handschuh mit mittlerer Griffigkeit klassifiziert ist. Corium® eignet sich besser als Unterhandschuh.

Q: Wie ist die Griffigkeit von Finessis® Handschuhen in nasser Umgebung?
A: Bei Kontakt mit Körperflüssigkeiten oder Fett kann die Griffigkeit des Handschuhs stark variieren.
Im Gegensatz zu den meisten herkömmlichen Handschuhen, die beim Kontakt mit Körperflüssigkeiten (Medium Wasser) rutschig werden, haben Labormessungen ergeben, dass der Grip von Finessis Zero® und Corium® nicht wesentlich verändert wurde.
Der Kontakt mit Fettgewebe macht die Oberfläche des Handschuhs rutschiger. Das passiert jedoch bei allen Handschuhen.

Q: Wie ist das Verhalten von Finessis® Handschuhen in der Elektrochirurgie?
A: Vorfälle mit Handschuhen treten in der Elektrochirurgie regelmäßig auf und Diathermieverbrennungen können verschiedene Ursachen haben. Einige sind nicht handschuhbezogen.
Wenn der Handschuh betroffen ist, ist ein Hauptfaktor das Vorhandensein eines kleinen Lochs im Handschuh. Latexbasierte Materialien haben eine intrinsische Porosität, die die Hydratation begünstigt, d.h. die Kavitation von Wasser im Laufe der Zeit. Ein hydratisierter Handschuh hat beeinträchtigte mechanische und elektrische Widerstände. Diathermieverbrennungen können auf einem hydratisierten Handschuh ohne vorherigem Loch auftreten.
Finessis® Handschuhe werden durch molekulare Schichttechnologie hergestellt, einem Verfahren, das Filme ohne intrinsische Mikroporosität erzeugt, die nicht feuchtigkeitsempfindlich sind. Die elektrische Durchschlagsspannung von Finessis® Handschuhen ist nach der Exposition der Handschuhe in Wasser signifikant höher als bei anderen herkömmlichen Materialien.

Teil 4: Finessis® Aegis®

 

Q: Haben OP-Handschuhe einen Einfluss auf Infektionen im Operationssaal?
A: Ja. OP-Handschuhe sind hocheffiziente Barrieren, die sowohl dem medizinischen Personal als auch dem Patienten Schutz bieten, solange sie unbeschädigt sind. Bei invasiven Maßnahmen werden oft Handschuhe perforiert und selbst kleinste Stichverletzungen können ausreichen, dass Körperflüssigkeiten oder Schweiß mit Hautkeimen entweichen.
Es wurde kürzlich gezeigt, dass perforierte chirurgische Handschuhe das Risiko einer Infektion während einer Operation verdoppeln. Es hat sich gezeigt, dass „Double Gloving“ das Perforationsrisiko des inneren Handschuhs reduziert.
“Aktive” Handschuhe wie der Finessis® Aegis® bieten einen signifikanten zusätzlichen Vorteil, da die Bakterien beim Durchgang durch den Handschuh durch eine chemische Reaktion blockiert werden.

Q: Wie funktioniert das Desinfektionsschild im Falle einer Handschuhperforation
A: Der Finessis® Aegis® besteht aus einer mittleren Schicht, die eine desinfizierende Flüssigkeit in tröpfchenartigen Kammern enthält, welche zwischen zwei elastomeren Grenzschichten aus Flexylon™ eingebettet ist. Wenn der Film durchstochen wird, spritzt die Desinfektionsflüssigkeit aus der mittleren Schicht heraus und bietet einen zusätzlichen Schutz, indem sie die Virenbelastung verringert, die durch die Nadel übertragen werden kann.
Das zugrundeliegende Prinzip besteht darin, die Kraft, die den Film verformt, in eine elastische Kraft umzuwandeln, die auf das Biozid einwirkt.

Q: Wo liegt der Unterschied zwischen G-VIR® und AEGIS®?
A: Beide Handschuhe sind mit der gleichen innovativen Technologie ausgestattet, die ursprünglich für den G-VIR®-Handschuh entwickelt wurde. AEGIS® kann als eine Verbesserung des G-VIR® Handschuhs betrachtet werden. Der Finessis® Aegis® -Handschuh bietet eine bessere Funktionalität bei einem vergleichbaren Schutz. Darüber hinaus besteht der AEGIS® aus Flexylon™ und weist somit alle oben genannten Vorteile dieses Materials auf.

Q: Wie unterscheidet sich die Desinfektionsmittelkernschicht von der antimikrobiellen Beschichtung?
A: Diese beiden Konzepte können nicht verglichen werden, da sie nicht auf dem gleichen Prinzip beruhen und nicht das gleiche Sicherheits- und Leistungsniveau bieten.
Eine antimikrobielle Beschichtung, die auf der inneren Handschuhschicht abgelagert ist, zielt darauf ab, das erneute Wachstum der Bakterienflora während der Zeit des Gebrauchs des Handschuhs zu reduzieren. Es ist weder beabsichtigt noch nachgewiesen, dass im Fall eines perkutanen Unfalls ein zusätzlicher Schutz geboten wird. Außerdem basiert das Konzept auf einem permanenten Kontakt des antimikrobiellen Wirkstoffs mit der Haut unter okklusiven Bedingungen, was als ein potenzielles Risiko für die Entwicklung von Hautproblemen und Bakterien im Laufe der Zeit betrachtet werden muss.
Das für Finessis® Aegis® verwendete „reaktionsgetriggerte Desinfektionssystem“ wurde nach langjähriger Forschung und Entwicklung hergestellt und ist die einzige Technologie, die in der Lage ist, nachweisbar die Zahl der umhüllten Viren (wie HIV) im Falle einer perkutanen Verletzung zu verringern. Außerdem bietet diese Technologie eine höhere Sicherheit für die Benutzer, da die Desinfektionsflüssigkeit nicht mit der Haut des Trägers in Kontakt kommt, wenn der Handschuh intakt ist. Grundsätzlich wird die Desinfektionsflüssigkeit nur dann abgegeben, wenn sie benötigt wird, nur dort wo sie benötigt wird und nur in der Menge, in der sie benötigt wird.